(unknown charset) Re: Harnad/Oppenheim-Strategie aus Sicht des deutsche Urheberrechts?

From: (unknown charset) Stevan Harnad <harnad_at_ecs.soton.ac.uk>
Date: Mon, 10 Jun 2002 02:32:58 +0100 (BST)

I am pleased that having telephoned two German publishing houses, Klaus
Graf is now inclined to the view that copyright may not, after all,
be an obstacle to the author/institution self-archiving of the
peer-reviewed literature. He appears to be coming around to the view
(which I share) that the real obstacle may in fact be simple author
ignorance of this fact.

One of the prominent strategies of the Budapest Open Access Initiative
http://www.soros.org/openaccess/ should accordingly be to help dispel
this ignorance through a concerted informational and educational campaign
for the authors of peer-reviewed research and their institutions.

But although it certainly would not do any harm, I disagree with Klaus
Graf (and many others) that there is any need for universities to
renegotiate or assert the intellectual property rights of their authors
for this special literature. Not only is this not necessary, but implying
that it is is simply compounding the very misapprehensions about
copyright and peer review that are currently holding authors back from
doing exactly what is required to provide universal open access, right
now!

What universities need to do now is not to worry about renogotiating
copyright for peer-reviewed journal articles, but to provide the
means and inducements for their authors to self-archive it in their
University Eprint Archives, including self-archiving their first wave
of papers for them by proxy, if they feel for some reason unable to do
it for themselves:

"How can an institution facilitate the filling of its Eprint Archives?"
http://www.eprints.org/self-faq/#institution-facilitate-filling

"Setting up an institutional e-print archive"
http://www.ariadne.ac.uk/issue31/eprint-archives/

SPARC Review of Eprints.org software
http://www.arl.org/sparc/pubs/enews/aug01.html#6

I also disagree with Klaus Graf that there are any unresolved problems
about plagiarism that first need to be sorted out either: We
are talking here primarily about the self-archiving of published,
peer-reviewed postprints. It is also useful (for several reasons, the
preprint+corrigenda strategy being only one of them) to self-archive the
pre-peer-review preprint too. This is likewise protected by the author's
copyright; moreover, the very public primacy that is established by
self-archiving it online more than compensates for the fact that online
text is more easily "stolen" and re-used than text on paper (or text
not made public at all). Plagiarism is also far more easily detected
online.

Stevan Harnad

NOTE: A complete archive of the ongoing discussion of providing free
access to the refereed journal literature online is available at the
American Scientist September Forum (98 & 99 & 00 & 01):
    http://amsci-forum.amsci.org/archives/American-Scientist-Open-Access-Forum.html
                            or
    http://www.ecs.soton.ac.uk/~harnad/Hypermail/Amsci/index.html

Discussion can be posted to:
    american-scientist-open-access-forum_at_amsci.org

See also the Budapest Open Access Initiative:
    http://www.soros.org/openaccess

and the Free Online Scholarship Movement:
    http://www.earlham.edu/~peters/fos/timeline.htm
 

On Fri, 7 Jun 2002, Klaus Graf wrote:

> Um die sog. Harnad-Oppenheimer-Strategie der FOS-Bewegung gab es eine
> Diskussion in Netlaw-L (und URECHT bzw. cni-Copyright), an der sich auch
> St. Harnad selbst beteiligte:
>
> http://www.listserv.dfn.de/cgi-bin/wa.exe?A2=ind0206&L=netlaw-l&T=0&F=&S=&P=3620
>
> http://www.listserv.dfn.de/cgi-bin/wa.exe?A2=ind0206&L=netlaw-l&T=0&F=&S=&P=4500
>
> Ausgangspunkt war die Frage, wie diese Strategie nach deutschem
> Urheberrecht zu beurteilen ist. Zur Strategie sei die BOAI-FAQ zitiert:
>
> "Self-Archiving: Autorinnen und Autoren verfügen im Falle von Preprints
> über das Copyright, d.h. sie können diese
> ohne rechtliche Probleme in open access-Archiven
> zugänglich machen. Wird ein solches Preprint später von
> einer Zeitschrift als Publikation akzeptiert, und
> verlangt diese Zeitschrift, dass das Copyright von dem Autor/der
> Autorin an die Zeitschrift/den Verlag übergeht, dann
> liegt es in der Folge bei der Zeitschrift/dem Verlag, ob die
> Erlaubnis gegeben wird, das nun begutachtete und
> veröffentlichte Postprint in einem open access-Archiv
> zugänglich zu machen. Wird dies erlaubt, existiert
> wiederum kein Copyright-Problem. Wird die Erlaubnis nicht
> gegeben, kann das Preprint in dem Archiv frei zugänglich
> bleiben, da es mit dem Postprint nicht identisch ist und
> weil der Autor/die Autorin das Copyright für das Preprint
> keinem Dritten überlassen hat."
>
> Quelle:
> http://www.qualitative-research.net/fqs/boaifaq.htm
>
> Daran ist die Aussage problematisch, dass Preprint und Postprint nicht
> identisch sind. In urheberrechtlicher Hinsicht sind sie es meines
> Erachtens sehr wohl, da sie sich auf das gleiche Werk beziehen.
> Uebertraegt der Autor einem Verlag das ausschliessliche Nutzungsrecht,
> so kann der Verlag die Loeschung des Preprints verlangen. Auch koennen
> die Verlage ihre Vertragsbedingungen so gestalten, dass eine
> Onlineveroeffentlichung nicht erlaubt ist. (Naeheres in den angefuehrten
> Beitraegen.)
>
> Da man vielleicht bei juristischen Fachverlagen eine besondere
> Sensibilitaet bezueglich dieser Rechtsfrage erwarten darf und ich
> geruechteweise der Ueberzeugung war, diese seien prinzipiell gegen
> Onlineveroeffentlichungen eingestellt, habe ich gestern telefonische
> Erkundigungen bei zwei bedeutenden Verlagen eingeholt.
>
> Der Beck-Verlag ist der fuehrende juristische Fachverlag (u.a. "NJW")
> mit weitreichenden Online-Aktivitaeten. Ich habe mit der Pressestelle
> und Dr. Schunder von der Frankfurter Zeitschriftenredaktion gesprochen.
> Beide bestaetigten, der Verlag habe keine grundsaetzliche Regelung, es
> werde im Einzelfall entschieden. Es gebe solche Anfragen aber nur ganz
> selten, so Schunder, meistens seien es Rechtsanwaelte, die etwas auf
> ihre Homepage stellen wollten. Man sei meistens kooperativ und erlaube
> das, zumal ja bei Zeitschriften die Jahresregelung bestehe (§ 38 I UrhG
> siehe:
> http://www.uni-tuebingen.de/fb-neuphil/epub/graf/urheberrecht_autoren_graf.html),
> von der man auch nicht vertraglich abweiche. Preprints vor der
> Drucklegung gestatte man aber nicht, da dies dem Text die Neuigkeit
> nehme. Sie haetten aber noch niemanden gezwungen, einen Beitrag zu
> loeschen und wuerden so etwas auch nicht tun. Bei der Veroeffentlichung
> auf einem Hochschulserver muesste man mit diesem eine Vereinbarung
> schliessen (der Fall kam aber offenbar noch nicht vor!).
>
> Dr. Beierwaltes vom Nomos-Verlag sagte ebenfalls, das Problem stelle
> sich relativ selten, man pruefe dann den jeweiligen Einzelfall und
> entscheide nach den Umstaenden (kommerzielles Angebot? Umfang des
> Beitrags, reicht vielleicht ein Auszug aus?). Man habe sich aber immer
> einigen koennen und in der Regel die Erlaubnis gegeben. Man erwarte dann
> aber eine Quellenangabe hinsichtlich des Druckorts. Wie andere Verlage
> oder die Branche das handhaben, war ihm nicht bekannt.
>
> Harnad schrieb:
> "The reason there is not yet 100% free online access to all the
> annual 2 million refereed articles in the world's 20,000 refereed
> journals is hence NOT copyright problems. It is simply authors' slowness
> in realizing the possibility and the benefits."
>
> Ich bin nun geneigter, ihm zuzustimmen. Doch ausser der phlegmatischen
> Einstellung der AutorInnen moechte ich doch die Vorstellung, dass das
> Urheberrecht einen Hinderungsgrund darstellt, als wichtigen Faktor
> benennen: a) man ist sich unsicher, weiss nicht Bescheid und GLAUBT, der
> Verlag sei dagegen, will sich vielleicht auch keine Absage einhandeln,
> b) man befuerchtet Plagiate. Punkt b) wird aber von der
> Harnad/Oppenheimer-Strategie nicht beruehrt und beduerfte einer eigenen
> Eroerterung.
>
> Ein aktiveres Einwerben von Beitraegen durch Hochschulschriftenserver
> (und Oeffnung auch fuer begutachtete Beitraege von
> Nicht-Hochschulangehoerigen), eventuell auch auf dem Weg eines auf die
> Hochschule bezogenen digitalen Pflichtexemplars, ist derzeit nicht in
> Sicht. Wir bleiben FOS-Entwicklungsland.
>
> Klaus Graf
> http://www.uni-koblenz.de/~graf
>
Received on Mon Jun 10 2002 - 02:32:58 BST

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